Anthropodizee,  Weihe der Welt

A-2-03 Anthropodizee. Kapitel über liturgisches Schaffen

  1. Vater Johannes von Kronstadt[1].
  2. Vater David vom Athos[2].
  3. Nichtschriftliche, aber allgemeine Überlieferung (Erheben der Hände vor dem Cherubimhymnus usw.).
  4. Als ein Teil der kirchlichen Überlieferung schriftlich fixiert wurde (Metropolit Kyprian[3]).

28. März 1922

Liturgisches Schaffen

Archimandrit David (vom Athos) spricht beim Nachtrinken nach der Hl. Kommunion:

Wasche ab, o Herr, Deine allreine Reinheit von meinen unreinen und befleckten Lippen.

In die „Säule

Der gleiche:

„Der Tabor und der Hermon jauchzen bei Deinem Namen“ (Ps 88/89,13). Können seelenlose Berge etwa jubeln? Tabor und Hermon – das sind Verstand und Herz. Solange Verstand und Herz nicht in Einheit sind, ist wahres Gebet unmöglich.

„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Zwei oder drei – das sind Verstand, Herz und Leib. Verstand, Herz und Leib müssen in Einheit sein, damit Christus erscheint. Wenn sie in Einheit sind, ist das wahre Jesusgebet möglich.

Vater David

Die Gnade senkt sich wie Tau auf den Priester, und fließt von ihm auf die Gläubigen. Nicht anders wird den Gläubigen die Gnade vermittelt. Hieraus – Opferbereitschaft.


[1] Hl. Johannes von Kronstadt (1829 – 1908, Gedenktag 20. Dezember jul.). Seine Bücher „Mein Leben in Christus“ und „Gedanken über die Kirche und den orthodoxen Gottesdienst“ enthalten viele eigene Gebete; ebenso verfasste er besondere Gebete, die er während der Liturgie zusätzlich zu den vorgeschriebenen verwendete. (Anm. d. russ. Hrsg.)

[2] Archimandrit David (†1931), Vertreter der Onomatodoxie (Namensgläubigen-Lehre, Imjaslawie) mit Vermittlerrolle; mit seinem Segen beschäftigte sich Florenskij mit der philosophisch-theologischen Ausarbeitung dieser Lehre. (Anm. d. russ. Hrsg.)

[3] Hl. Metropolit Kyprian od. Kiprian von Moskau (1330-1406), mit dessen Name der Übergang der Russischen Kirche von den liturgischen Vorschriften des Konstantinopeler Studionklosters auf die in Jerusalem gebräuchlichen Liturgievorschriften verbunden ist, was die Einführung einer großen Zahl neuer liturgischer Ordnungen und Texte mit sich brachte. (Anm. d. russ. Hrsg.)

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