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2-4-20 Das Bild vom fallenden Boliden

Feuerkugeln – Bolide – können hell leuchten. Nicht selten kommt es vor, dass in ihrem Umfeld das Mondlicht verlischt, selbst bei Vollmond. In anderen Fällen war ihre Helligkeit von solchem Ausmaß, dass sie selbst bei grellem Sonnenlicht noch zu blenden schienen. Die Farbe der Boliden ist unterschiedlich, mal rot, mal weiß, manchmal auch veränderlich. Ihre scheinbare Größe übertrifft zuweilen die des Mondes. Boliden folgen einer sehr flachen, häufig fast horizontalen Bahn mit einer Geschwindigkeit, die auf Erden ihres Gleichen sucht. Ihre Geschwindigkeit schwankt zwischen 30 und 60 km/s. Hinter sich ziehen sie eine Wolke her

(NB: Abb. 1 auf S. 228[1] ist eine hervorragende Darstellung des Bolidenfalls in Quenggouk in Indien. In die Vorlesung einbauen.)

Wenn die Kugel einen bestimmten Raum durchquert hat, kommt es im Inneren zu einer Explosion, und sie teilt sich plötzlich in einige Stücke, die zielgerichtet in verschiedene Richtungen auseinanderfallen. Da sich der Bolide hoch über der Erde befindet, gelangt manchmal der Explosionslärm erst Minuten später zum Betrachter. Dieser Lärm ist zuweilen von furchtbarer Stärke und üblicherweise noch in erheblichem Abstand vom Ort des Ereignisses wahrnehmbar. Dem Fall in Lancé ging eine Explosion voraus, die auf 120 km im Umkreis zu hören war, bei dem Boliden in Orgueil (14. Mai 1864) sogar bis mehr als 360 km weit (!). Es gibt im Übrigen selten nur einen einzelnen Knall, oft sind zwei oder drei zu hören, in deren Folge sich mehr oder wenig starkes Donnergrollen ausbreitet und über kürzere oder längere Zeit andauert.

Erst nach dieser Reihe optischer und akustischer Phänomene kündigt ein eigentümliches Pfeifen das Herabfallen der Meteorsteine an. Die Chinesen, seit Urzeiten mit diesem Ton vertraut, vergleichen ihn mit dem Geräusch des Flügelschlags von Wildgänsen oder mit dem Zerreißen von Stoff. Das Geräusch einer entfernt niedergehenden Bombe ist diesem Pfeifen sehr ähnlich.

(Meunier, ebenda, S. 226 f. der russ. Quelle)

Eine weitere Ähnlichkeit zu Gewittern liegt in den von Meteoritenfällen verursachten Unglücken. Es sind Fälle bekannt, bei denen Menschen von Meteoren erschlagen wurden, teils sogar mehrere gleichzeitig. So hat im Jahr 616 in China ein solcher Stein ein Fuhrwerk getroffen und dabei 10 Menschen erschlagen, u.a. 1837 wurde bei einem Steinregen in Manaus in Brasilien eine stattliche Anzahl Stiere getötet und verletzt. Zum anderen sind auch Fälle von Bränden nach Meteoriteneinschlag bekannt. Hinzugefügt sei noch die starke Erhitzung des Meteorgesteins, so weit, dass ein Berühren mit bloßen Händen nicht möglich ist (ebenda, S. 229 f., 227 – hier auch Einzelheiten und ein Beispiel).

Siehe dazu, wie sehr diese Meteoritenfälle Gewittern ähneln, die Augenzeugenberichte (ebenda, S. 245 – 247).

NB NB NB Vortragen. Hieraus ist offensichtlich, in welchem Maße die Meteoritenfälle Blitzschlägen ähneln.


[1] Meunier, Stanislas: Les pierres tombées du ciel [Die vom Himmel fallenden Steine], in:  Bibliothèque scientifique des écoles et des famille, H. Gautier Paris, Nr. 23/1896 (russ. in: Die Natur [Priroda], Band 1/1875, S. 222)

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