2-4-03 SIN. Astrologische Begriffe
Astrologische Begriffe,
die in verschiedenen Kulten erhalten sind und allgemeingültige Bedeutung erlangt haben:
Französisch:
désastre
malôtru (das provenzialische malatue)
considération
jovial
bien luné, mal luné
Die Wochentage
Englisch:
saturnine
moonstruck
Italienisch:
sciagurato (ex augurio)
Russisch:
„planida“ [russ.: Schicksal; von Planet abgeleitet]: vgl.: „Das ist eben mein Schicksal.“ Oder „Er ist unter diesem Stern geboren.“
„zvezda“ [Stern]
infljuėncija, vlijanie [Einfluss]
aspekt
ėkzal’tacija
apeks (Apex – rituelles Stäbchen praktizierender Auguren, mit dem die Himmelsrichtungen markiert wurden)
oppozicija
Hufeisen, Halbmond
„Nachrichten der Russischen Akademie der Wissenschaften“ Nr. 5/1918[1]
V. V. Bartol‘d[2]: „Zur Frage des Halbmondes als Symbol des Islam“[3]: Ursprünglich besaß der Halbmond eine andere Bedeutung, als später.
Ja. I. Smirnov[4] vermutete:
Der zunehmende Mond auf [sass]anidischen Moscheen, wie auf den Selschukenbauten in Kleinasien, konnte ein Herrschaftssymbol sein und kein religiöses, da die Schaddadiden Vasallen der Seldschuken waren.
V. Thomsen[5] sprach die Vermutung aus, dass der Halbmond weit vor dem Islam, noch im 8. Jhd., zum Emblem der Türken wurde, Th. P. Hughes[6] dagegen, dass die Türken dieses Symbol von den Byzantinern übernommen haben, und dies erst nach der Eroberung Konstantinopels.
Jedenfalls war der Halbmond als religiöses Symbol „nicht für den gesamten Islam charakteristisch, sondern speziell für den türkisch-osmanischen, und z.B. auf den turkestanischen Moscheen bis zur russischen Eroberung nicht anzutreffen.“ Die Mondsichel – Motiv der sassanidischen Kunst und wahrscheinlich der sassanidischen Heraldik.
Halbmond – Talisman
Im Halbmond hat man nicht nur den Himmelkörper gesehen, sondern auch die Darstellung eines Schlachtrosses („kāfir“ = Hufeisen, Mondsichel). Also:
Halbmond = Hufbeschlag
(Das Hufeisen wurde z.T. als Halbmond geheiligt.)
?
Konnte der Hufbeschlag an den Pferdefüßen nicht ein magisches Instrument (Bogen?) gegen Verwünschungen und allerlei Hexenwerk gewesen sein?
[1] Nachrichten der Russischen Akademie der Wissenschaften [Izvestija Rossijskoj Akademii nauk], Nr. 5/1918 Serie VI, 1. April, S. 475 – 477
[2] Vasilij Vladimirovič Bartol’d (1869 – 1930), russischer Orientalist und Historiker
[3] Vergl.: Bartol’d, Vasilij Vladimirovič: Werke, Band 6 – Schriften zur Geschichte des Islam und des Arabischen Kalifats [Raboty po istorii islama i Arabskogo chalifata], Moskau 1966 (PDF ru), S. 489 – 491
[4] Jakov Ivanovič Smirnov (1869 – 1918), russischer Kunsthistoriker und Archäologe
[5] Vilhelm Ludwig Peter Thomsen (1842 – 1927), dänischer Sprachforscher
[6] Thomas Patrick Hughes (1838 – 1911), britischer anglikanischer Missionar, wirkte über 20 Jahre lang in Peshawar, Britisch Indien (heute Pakistan)