[1] Vergl.: Olsuf’ev, Ju., Graf: Anmerkung zu Kirchgesang und Ikonografie als Arten kirchlicher Kunst im Zusammenhang mit der Lehre der Kirche [Zametka o cerkovnom penii i ikonopisi kak vidach cerkovnogo iskusstva v svjazi s učeniem Cerkvi], Tula 1918; gekürzt in: Izvestija po Kazanskoj eparchii 1909, 15. November, Kazan [PDF ohne Beiheft, ru]
[2] (griech.) wörtl.: Denn euch wurde das „für Christus“ geschenkt, nicht nur das An-ihn-Glauben, sondern auch das Leiden für ihn.
Folglich ist der Leibgeistig, der Geist körperlich.
Weiter:
μὴ συσχηματίζεσθε τῷ αἰῶνι τούτῳ, ἀλλὰ μεταμορφοῦσθε τῇ ἀνακαινώσει τοῦ νοὸς – gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens usw.
[1] Griech. τὴν λογικὴν λατρείαν ὑμῶν – λογικὴν wird im Kirchenslawischen mit „slovesno“ wiedergegeben, von „slovo“ (Wort, Logos). Im Weiteren wird es mit „geistig“ wiedergegeben, im Sinne von vernunftbegabt, vernünftig, sprechend. Florenskij geht es um ein ganzheitliches Beten, das den Leib einschließt, vgl. am Ende der nachfolgenden Vorlesung 9.
Das Leben will Fülle und Hülle; es will erfüllt (beseelt) und umhüllt (gestaltet) seyn, will Inhalt und Form, Seele und Leib haben. Und zwar beede in Eintracht, d. h. seine Beseelung und Beleibung soll eine Identität des Princips (eine Harmonia praestabilita) aussagen. Der Grundtrieb des Lebens ist sohin weder Gestaltungs- oder Bildungstrieb allein, noch Beseelungs- oder Erfülltseyntrieb allein, sondern er geht auf beede, und zwar in ihrer Eintracht… Beseelung und Begeistung wird übrigens meistens, obschon mit Unrecht vermengt, da man eigentlich unter letzter nur das Bedürfnis jedes einzelnen Geistes (Lebens) versteht, sich mit Seinem universellen Geiste (Leben) in stets offnen Rapport zu erhalten, um dieselbe Union des beseelenden und beleibenden Faktors in sich zu erhalten, welche in jenem universellen Geiste (als Begriff derselben) besteht. Der Geist ist nämlich, wie auch unter den Neuern besonders Hegel mit Klarheit nachgewiesen, überall der Begriff, oder die Mitte (Zentrum) und sohin die Sache (das Leben oder der Lebendige) selbst; welche zentrale, oder wenn man will androgine Natur des Geistes schon dessen alte Signatur
wo ᴗ den weiblichen, hüllegebenden, ᴑ den männlichen, beseelenden oder erfüllenden Lebensfaktor, und † ihre Union bemerklich macht.
Baader, Franz R. v.: Fermenta cognitionis, in: Sämmtliche Werke, Abtl. I, Bd. 2, Leipzig 1851, S. 325 f. (Online de)
Das Lebens-Symbol auf der Titelseite einer Schrift von Baader