Anthropodizee,  Heilung und Heiligung,  Kreuz

7-2-17 Anthropodizee. Apophatische Theologie

ἡσυχία[1] – der Weg der apophatischen Theologie.

Nesciendo scitur[2].      

„Ἄφελε πάντα“[3] wiederholt Plotin Worte aus dem Ritual der eleusinischen Mysterien, als Antwort auf die Frage: „Wie kann man Gott schauen?“ (Enn. V 3,17; vgl. I 6,7 und VI 9,10 f.)

 Vgl. „Lasset uns nun ablegen alle irdischen Sorgen“[4] = ἡσυχία – Ruhe des Geistes.

„Diese Worte über das Alltägliche dürfen nicht alltäglich verstanden werden.“

Akt, nicht Aktualisierung.

Akt des Wesens ist nicht Aktualisierung des Wesens.

Steinhart (Melet et Plot. S. 3) nannte die 5. Abhandlung der 2. Enneaden „liber exigui voluminis sed gravissimi argumenti”[5].[6]

Das Kriterium der Wahrheit der sichtbaren Kirche ist immer unsichtbar.

Das Kreuz wird mit dem Holz verglichen, welches das Wasser von Mara [vgl. Ex 15,23] aus bitterem in süßes verwandelte; dabei wird dieses Wasser gewöhnlich als das Wasser des Heidentums betrachtet, d.h. als Symbol alles Bedingten und Geschöpflichen, aller Dinge und jeglichen Lebens. (Vgl. den Kanon an Kreuzerhöhung, Ode 4 [1. Troparion][7], und die zugehörige Auslegung des Nikodemos vom Heiligen Berg.[8])


[1] Hesychia (griech.): Stille, Schweigen; apophatische oder negative Theologie lehnt positive Aussagen über Gott als unangemessen ab. Erkennbar ist Gott demnach nur in seinen Wirkungen, so in der Schau des ungeschaffenen Taborlichts. Diese Schau ist das Ziel des Hesychasmus, der spirituellen Praxis des stillen Gebets.

[2] (lat.) Im Nichtwissen gewusst; vergl. Augustinus: De ordine II, 16.44:  „Melius scitur Deus nesciendo.“

[3] (griech.) Nimm alles weg.

[4] LIT S. 128 (dt. OBKD S. 31 PDF); ein Vers aus dem Cherubimhymnus der Göttlichen Liturgie

[5] (lat.) ein Buch von kleinem Umfang, doch äußerst bedeutsamem Inhalt

[6] Steinhart, Carol (Steinhart, Karl Heinrich August): Meletemata Plotiniana, Nürnburg 1840, S. 31

[7] MEN September, S. 142

[8] Hl. Nikodemos (Hagioreites): Auslegung des Kanons zum Fest der Kreuzerhöhung, übersetzt aus dem Griechischen unter der Redaktion von Prof. I. N. Korsunskij [Tolkovanie kanona na Vozdviženie Čestnogo i Životvorjaščego Kresta Gospodnja / Per. s greč. pod red. prof. I. N. Korsunskogo;], Moskau 1899, S. 40 – 42 (Online ru)

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