7-1-03 Katholizismus
14. November 1910, nachts, Sergiev Posad
„Dich, Gott, loben wir, Dich, Herr, bekennen wir…“ ist sowohl in seinen Worten als auch der Melodie ein Gesang, der ideal das Wesen der Polizei ausdrückt. Nicht umsonst ist es von einem ehemaligen Polizeipräfekten verfasst worden, dazu einem Präfekten, der offensichtlich vom Volk verehrt wurde, einem echten gutmütigen Polizeimeister (= „Präfekt“). Hier gibt es keine tiefsinnige Philosophie, keine Präzision dogmatischer Formeln oder mystischen Traumgebilde. Man findet auch keine Empfindsamkeit, keine Gedankenspiele. Die kurzen, abgehackten Phrasen drücken Machtvolles aus, disziplinierte Kraft des römischen Soldaten. Doch diese Kraft neigt ihren Nacken, einen Stiernacken, vor der Höchsten Kraft, dem göttlichen Heerführer, und gibt sich Ihm vollkommen hin. Sie ist zur Treue zu dem fähig, den sie erwählt hat. Sie beugt den Nacken, doch sie wirft sich nicht zu Boden. Keine Furcht, nichts Sklavisches, keine Selbsterniedrigung, dagegen ebenjener soldatische Gehorsam gegenüber der göttlichen Disziplin. Um dieser Disziplin willen wird wenn nötig die Faust eingesetzt, und aus Ergebenheit gegenüber der Führung auch vor dem Opfer des eigenen Lebens nicht zurückgeschreckt. Von dieser Art ist der ideale Polizeimeister Ambrosius von Mailand.