IX Anlage 1 – Notizen

9-1-01 Gebet und Untersagung

GebetUntersagung (= negatives Gebet)
I. Anrufung Gottes
II. Verweis auf einen typischen Aspekt im Handeln Gottes oder auf Ereignisse Seines Erdenlebens, als Motiv der Anrufung in diesem analogen Fall
III. Die Bitte selbst
IV. Die Verherrlichung Gottes (εὐλογία), zumeist dreifaltig
V. Amen
I. Anrufung des Teufels
II. Verweis auf einen typischen Aspekt im Handeln Gottes oder auf Ereignisse Seines Erdenlebens, als Motiv unserer Kraft (d. h. zu untersagen) in diesem analogen Fall
III. Die Untersagung selbst
IV. Die Verherrlichung Gottes, zumeist dreifaltig
V. Amen

9-1-02 Das Opfer – inkarniertes Gebet

(K. F. Keil: Handbuch zur biblischen Archäologie [russ.: rukovodstvo k Biblejskoj archeologii], Kiew 1871, Teil 1, S. 244, Anm. 8 zu S. 241)

Schon[William] Outram (De Sacrificiis I c. p. 212 sg) bemerkt: quod preces vituli labiorum appellentur Os. 14,3. Cujus dicti ea ratio est, quod preces sacrificia quaedam essent et sacrificia preces quaedam. Preces utique sacrificia spiritualia; et sacrificia symbolicae preces[1], wobei er noch auf 1 Sam 13,12 und Weish 15,8 verweist. Vgl. auch Hengstenberg, Evang. Kirchenzeit. 13/1852, S. 113.

Auch umgekehrt, ist das Gebet ein Opfer („wie Weihrauch vor Dir“, vgl. Ps 140/141,2).


[1]  (lat.) „dass die Gebete Opfer des Mundes genannt werden (Hos 14,3). Diese Aussage meint, dass Gebete ein gewisses Opfer darstellen, und Opfer eine Art Gebete sind. Gebete sind also geistliche Opfer, und symbolische Opfer – Gebete.“

9-1-03 „Wort und Tat“

Tat, Wort, Gedanken.

„Vergebe mir die Sünden, die ich an diesem Tage in Taten, Worten und Gedanken begangen habe“ (1. Abendgebet, des Hl. Makarios, an Gott den Vater).

Hier die drei Stufen der Inkarnation:

  • Nachdenken (innerer Logos)
  • Wort (äußerer Logos)
  • Tat (inkarnierter Logos)
    Wort > Nachdenken, aber < verwirklichtes Wort
    Wort < Taten

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Тὸ Ὄνομα τοῦ Θεοῦ
            ἐστι Θεός
            καὶ δή ὁ Θεός,
ἀλλα ὁ Θεός
            οὔτε ὄνομα
            οὔτε τὸ Ὄνομα Αὐτοῦ
                                    ἐστι.[1]


[1] (griech.) „Der Name Gottes ist Gott, Gott selbst, aber weder ist Gott der Name, noch ist der Name für sich allein.“ Das „Credo“ der Namensgläubigen, der Name Gottes sei Gott selbst, wird von Florenskij in „Über den Namen Gottes [Ob imeni Božiem]“ wie folgt fortgesetzt: „Der Name Gottes ist Gott, aber Gott ist nicht der Name. Das Wesen Gottes steht höher als Seine Energie, obwohl diese Energie das Wesen des Namens Gottes ausdrückt.“