IV Anlage 2 – Ergänzungen zum Abschnitt 1 (Seelentraumata)

4-2-01 Seelentraumata

im Kanon an Unseren Gütigsten Jesus (8. Ode, 3. Vers)[1]:

Ich liege darnieder in vielen Wunden, o mein Christus, gieße Du mir Wein darauf.

(vgl. τραύματα τῆς ψυχῆς)

Sowie in der Klage der Gottesmutter[2] – dieses nicht herausgeschrieben.

Engel Gottes, mein heiliger Beschützer, bewahre mein Leben in der Furcht Christi, unseres Gottes, stärke meinen Verstand auf dem wahren Weg, bewege meine Seele zu der hehren Liebe…

Troparion an den Schutzengel aus dem Kanon an den Schutzengel [3]

Für die Anthropodizee

Thomassonntag, Auf „Herr, ich habe Dich gerufen“:

Ich werde die Wunde sehen, durch welche das große Geschwür der Menschen geheilt ist.[4]

Wunden

7. Vorbereitungsgebet zur Heiligen Kommunion, des Symeon des Neuen Theologen:

Du kennst die Vielfalt der Leiden, Du kennst auch meine Geschwüre, und siehst meine Wunden, doch Du kennst auch meinen Glauben und siehst meinen Willen und hörst mein Rufen.[5]

Seelische Wunden usw.

„Die Du den Höchsten Gott leiblich geboren hast, richte mich vom Eiter meiner Leidenschaften, die mich erniedrigen, wieder auf.“

Kanon an den Vorläufer Johannes, 8. Ode, Gottesmuttervers [6]

„Die Wunden meines leidenschaftlichen Herzens hast Du durch die Axt Deiner Buße bis zur Wurzel herausgerissen, o Vorläufer, pflanze die göttliche Leidenschaftslosigkeit in mir ein, und reinste Gottesfurcht, die mich jeglicher Bosheit fremd macht.“

Ebenda, 7. Ode, 1. Vers [7]

Christus als Arzt. Wunden der Seele

Sei gegrüßt, Gottesbraut, die Du den Arzt aller Menschen geboren hast… (Kanon mit dem Akathistos an die Allheilige Gottesgebärerin, Ode 7, 2. Vers)[8]

Jesus… Arzt der Kranken, heile und erleuchte, o Jesus, mein Herz, das von sündigen Geschwüren und dem Schmutz der Leidenschaften bedeckt ist, und erlöse mich, o Jesus.

Leuchtervers aus dem „Kanon zur Rührung der Seele, an den Herrn Jesus Christus“ [9]

Wunden

Ich bekenne Dir, Erlöser, die Sünden, die ich begangen habe, und die Wunden meines Körpers und meiner Seele, die ich mir räuberisch selbst durch innerliche mörderische Gedanken zugefügt habe.

Großer Kanon des Andreas von Kreta, Komplet des Dienstags der 1. Fastenwoche, 1. Ode, 5. Vers

D.h. die Sünden sind wie körperliche und seelische Wunden, und zugefügt werden diese durch mörderische Gedanken.[10]


[1] Der Seelenrührende Kanon an den Herrn Jesus Christus, in: PGB S. 143

[2] Gemeint ist der Kanon über die Kreuzigung Christi und die Klage der Allreinen Gottesgebärerin, verfasst von Symeon Logothetes (Metaphrastes), im 6. Ton, in: FT S. 764 ff. (am Karfreitag in der Komplet)

[3] PGB  S. 176

[4] BT S. 38

[5] PGB S. 268 (dt. S. 179)

[6] Gebetsregel zur Vorbereitung auf die Heilige Kommunion, sowie täglich am Morgen und Abend [Pravilo molitvennoe, gotovjaščimsja ko svjatomu pričaščeniju i ežednevnoe večernee i utrennee], Moskau 1893, S. 83

[7] Ebenda, S. 81

[8] PGB S. 156 (dt. S. 134)

[9] Ebenda, S. 143

[10] FT S. 101