7-2-03 Eucharistie
Christus lebt, schmecket und sehet! Der Herr, Der einst um unseretwillen uns gleich geworden ist und Sich Seinem Vater zum Sühneopfer dargebracht hat, wird immerdar geopfert, auf dass geheiligt werden alle, die an Ihm teilnehmen.
(Kanon vor der Heiligen Kommunion, 9. Ode)[1]
NB 1) „immerdar geopfert…“, doch „ein für alle Mal“ (Hebr 7,27) „… sich dargebracht hat“ – die Eucharistie als Phänomen des Überzeitlichen in der Zeit.
NB 2) „Seinem Vater zum Sühneopfer“. Dies ist aber die Häresie des Soterichos Panteugenos, die wegen der Worte „Denn Du bist der Darbringer und der Dargebrachte, der Empfänger und der Ausgeteilte…“ entstanden war. Wem wurde das Opfer dargebracht? Dem Wesen der Allheiligen Dreiheit, nicht aber dem Vater. – Wer hat diesen Kanon verfasst? Dies wäre wichtig zu wissen.
Bei den Juden wurde zuhause gebetet (Keil: Biblische Archäologie)[2]:
Während des Morgenopfers – in der dritten Stunde (Apg 2,15).
Mittags – in der 6. Stunde (Mittagszeit ist eine unreine Zeit, die 6 eine unreine Zahl) (Gen 3,8; Lk 23,44)[3]
Während des Abendopfers – in der 9. Stunde (Dan 9,21; Apg 3,1)
Morgen 12 Uhr Abend
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3. Hore 6. Hore 9. Hore
Abgeschlossene Grobstruktur des psychischen Lebens…
Die Nicht-Welt bestimmt die Welt.
Die Nicht-Zeit die Zeit.
Der Nicht-Raum den Raum.
Überhaupt wird alles Hiesige vom Jenseitigen bestimmt. So wird auch der Alltag von den Festen bestimmt und nicht umgekehrt, weshalb der erste Tag der Woche der Sonntag ist, nedelja [von russ. ne delat‘ = nicht tun; im Kirchenkalender bezeichnet nedelja den Sonntag und die darauffolgende Woche]. D.h. leere, mit nichts belegte Zeit – Leere.
Der Festtag bringt die Zeit mit.
[…]
I‘) 1) Intention und die 4 Momente der Sakramente allgemein,
II‘) 2) Aufbau des Gebets und Untersagungsgebets. Heiden- und Christentum,
II) 3) Weihe der Zeit,
II) 4) Heiligkeit der Zeit, „die Geschöpfe spielen“. Hier, heute,
III) 5) Weihe des Raumes (Einzug, „Weisheit!“, Weihräuchern, Segnung, Kult der Türen: Übergang in […],
IV) 6) Heiligkeit der Feste. Vorbestimmtheit der Orte im Kult. Heiligkeit nicht von dieser Welt (vgl. Vater Nikander),
III‘) 7) Natur der Namen,
I) 8) Weihe von Stoffen (nötig noch: Formel der Kraft und Wirkung usw.), Streuung des Heiligen,
9) Heiligsein und Geheiligtsein,
10) Weihe der 4 Elemente (in S. 11 einbauen),
11) Weihe der Welt: Streuung des Heiligen,
12) Grenzen der Kirche,
13) Stehenbleiben der Zeit, anhand der Apokryphen,
14) Stufen der Weihe
15) Weihe der Ikone durch ihren Namen,
16) Weihe des Gesellschaftlichen – Ortswechsel, Reise, Beginn eines Werkes, Ausbildung,
17) Weihe der Macht
1) Gebet über einem Amtsinhaber
2) Tonsur.
Am Donnerstag zu Nesterov um halb zwölf, nach alter Zeit.
Über das Wunder der myronspendenden Häupter. Reinigung eines Gefäßes. Dann:
1) über den Brunnen,
2) über das Wasser (vom Lanzett geträufelt),
3) über die Glocke,
4) über den königlichen ἅγιος (Symeon von Thessaloniki).
Geburtstag der Martyrer. Die Schönheit der Heiligen.
13) Die Zerstreuung des Heiligen – Weihe der Welt,
14) Weihe des Raumes und der Zeit,
15) Weiheformeln (Begriffe).
Taufe = Name Christi, Gottes (Dreiheit) = Beschneidung = Name Jahwes.
Die 4 Elemente.
[1] PGB S. 262 (dt. S. 160); Ode 9, 1. Vers
[2] (verm.) Keil, Carl Friedrich, Handbuch der biblischen Archäologie, 1858, russ. Ausgabe, S. 428
[3] Die russ. Ausgabe verweist hier versehentlich erneut Apg 2,15).