2-2-04 Der Dualismus des Symbols
Aus „Die Gesetzestafel“:
Denn das Kirchengebäude ist das Haus Gottes; ist es auch aus Steinen und Holz erbaut, wird es doch durch Gottes Segen und die Priestergebete geweiht; Und es ist kein gemeines Haus wie alle anderen Häuser, sondern ein Haus auf Boden, der Gott oder zusätzlich noch einem Seiner Heiligen geweiht ist. Deswegen trägt es auch den Namen des Heiligen, dem es geweiht ist, und wir nennen dieses Kirchengebäude nicht einfach Haus, sondern ein heiliges, als ein geheiligtes vom Heiligen Vater durch den Allheiligen Sohn, im Heiligen Geiste, und Heimstatt der Allheiligen Dreiheit. Daher ist es, als ob wir zu Gott selbst gekommen sind, wenn es der Allheiligen Dreiheit geweiht ist, und wir sagen auch: Lasst uns zur Heiligen Dreiheit gehen, oder zu Christus, dem Einen aus der Dreiheit Fleisch gewordenen Wort und Gott, oder zu Seiner Allheiligen Mutter, oder den heiligen Engeln, oder Aposteln, oder zu einem heiligen Erleuchter oder Martyrer, oder sonst zu einem der Heiligen. Was erweist der Name? Er erweist, dass jenes Haus Gott geweiht ist (Symeon, S. 122), und es somit ein Haus Gottes Selbst ist, und dass Er darin wohnt: so auch, wenn es den Namen eines Seiner Knechte trägt, dass dieser in ihm anwesend ist wie in seiner Wohnung, und er es mit seiner körperlosen Seele heimsucht. Viele sind hier mit ihren Leibern begraben und wirken durch die Kraft und die Gnade Gottes. Denn solange wir sind, sowohl in Leib als auch Seele, empfangen wir auch die Gaben Gottes zweifach. Daher besucht die Gnade Gottes auch diese Kirche, also Steine, Kalk und Balken die Gnade Gottes und verweilt in ihr. Und sie wirkt, wenn wir beten, mit dem Wohlwollen des Vaters und der Gunst Jesu Christi, der für uns Fleisch angenommen und uns wiedergeboren hat, und wir erkennen dies deutlich im Kommen und der Güte des mit Ihm wirkenden und untrennbaren Geistes. Denn göttliche Kräfte und Wunder werden in den Kirchen offenbar, und Erscheinungen der Engel und Heiligen, Zeichen und Wunder geschehen, Bitten werden erfüllt und Heilung geschenkt: All das Seelenlose, was man in der Kirche vorfindet, Steine und Wasser, Eisen, Pfeiler und die Hüllen der Heiligen, wirkt nicht aus sich heraus, wie es lebenden Gottesgeschöpfen möglich ist, doch obwohl sie leblos sind und nichts selbst können, wirken sie dennoch durch die Kraft der Gnade Gottes. Daher werden auch wir, wenn wir den Namen Gottes aussprechen und ihn auf diese Dinge herabrufen geheilt und geheiligt. Denn in einem Kirchengebäude, in dem der wahrhaftige Gott in Wahrheit bekannt und angerufen wird, ist alles heilig, und Gott wirkt, heilt und errettet durch Seine göttliche Gnade.
o. V.: Die Gesetzestafel, a.a.O. Kap. 19, S. 79 f. (ru online) (ru PDF)