Kreuz

1-2-02 Das vernunftbegabte Kreuz

„Das Kreuz hast Du, Mein Erlöser, als vernunftbegabtes Holz angenommen, und den Essig als süße Speise, zum Verderben des Todes hast Du Dein Göttliches Blut vergossen.“ (Τῆς μερρᾶς τὰ πικρότατα νάματα, ὡς ἐν εἰκόνι προτυπῶν…)

OKT 2 S. 142 (5. Ton, Kanon am Sonntagmorgen, Lied 4, Troparion 2)

Σταυρόν κατά τοῦ ξύλου τῆς γνώσεως.[1]

Erzbischof Venjamin führt aus:

Insbesondere dem Kreuzzeichen wird die Kraft zugeschrieben, durch welche alle Mysterien und heiligen Handlungen vollzogen werden und Heiligung erhalten. In einer seiner Homilien spricht der heilige[Johannes] Chrysostomus: „Niemand schäme sich also des ehrwürdigen Zeichens unserer Erlösung, der größten aller Wohltaten, durch die wir leben, durch die wir sind. Wir wollen vielmehr das Kreuz Christi wie eine Krone tragen. Denn durch das Kreuz wird ja unser ganzes Heil vollbracht. So oft jemand wiedergeboren wird, ist das Kreuz dabei; so oft er genährt wird mit jener geheimnisvollen Speise, so oft jemand geweiht wird, so oft irgendeine andere Handlung vorgenommen wird, überall steht dieses Zeichen des Sieges und zur Seite.“[2] Augustinus aber schreibt in seiner 1. Pfingsthomilie, das Credo auslegend: „Durch das Kreuzzeichen wird der Leib des Herrn geheiligt, wird das Taufbecken geheiligt, werden die Priester wie auch alle anderen geistlichen Stände berufen, und alles wird durch dieses Zeichen des Kreuzes des Herrn und die Anrufung des Namens Christi gereinigt und geheiligt.“

Erzbischof Venjamin (Krasnopevkov): Die neue Gesetzestafel [Novaja skizhal‘] Teil 1, Sankt Petersburg 1848, S.62, §16

[1] (griech.) Das Kreuz als Holz der Erkenntnis, als „Probierstein“.

[2] zitiert nach: Des heiligen Kirchenlehrers Johannes Chrysostomus ausgewählte Schriften, Band 1, Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 23, Kempten/München 1915, Vierundfünfzigste Homilie, Kap. XVI, V.13-23

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