Der Abend, der Morgen – der erste Tag

Den nachfolgenden Text veröffentlichen wir an dieser Stelle, weil er einen wunderbaren Einblick in die Art zu denken und die Art zu fühlen gewährt, wie sie für Pawel Florenski so typisch und unverwechselbar sind. Wer noch nichts von ihm weiß, kann sich entweder die lange Bio am anderen Ende dieser Website durchlesen oder aber den vorliegenden Text, entnommen der Textsammlung „An den Wasserscheiden des Denkens“, wo er ganz am Anfang steht (eigene Übersetzung, das Buch ist in deutscher Sprache nur in Auszügen veröffentlicht).

Quelle des russischen Textes und der Notenbeispiele: http://www.vehi.net/florensky


Dämmerung mit untergehender Sonne, einem Baum und Noten (Adagio, op. 20, Beethoven)

Selbst erfinden ist schön, doch glücklich von anderen Gefundnes
Fröhlich erkannt und geschätzt, nennst das du weniger dein?
(Goethe, Vier Jahreszeiten. Herbst)

I. Auf dem Makowetz-Hügel

(aus einem privaten Brief)

„Und es wurde Abend, und es wurde Morgen.“

Sergijew Possad. 30.5.1913

Irgendwann letztens kam F. K. Andrejew bei mir entlang.[1] Er berichtete aufgeregt von seinem Disput mit S. A. Zwetkow.[2] Bei der Meinungsverschiedenheit der beiden ging es um „Morgen“ und „Abend“, um die Stelle aus Genesis: „und es wurde Abend, und es wurde Morgen, der erste Tag“ (Gen 1,5) und der weiteren gleichlautenden, wo der „Tag“ durch „Abend“ und „Morgen“ definiert wird. Zwetkow verstand „Morgen“ und „Abend“ als Synonym für unseren Tag und unsere Nacht und den biblischen „Tag“ als Synonym für unseren irdischen „Tag“. Nicht ohne Bitterkeit sagte Andrejew zu mir (er beschwerte sich sozusagen), dass „Es wurde Abend, und es wurde Morgen“ für Sergej Alexejewitsch nur „Tagzeit und Nachtzeit – wieder ein Tag vorbei“ bedeute.Er selbst bestand darauf, dass diese Bezeichnungen besondere Bedeutung besäßen.

Ich weiß nicht mehr genau, was ich Fjodor Konstantinowitsch geantwortet habe. Aber ich erinnere mich: In meiner Seele stiegen Erinnerungen an viele Gedanken und Emotionen um dieses spezielle Thema herum auf. Sie liegen mir sehr am Herzen, aber es besteht fast keine Hoffnung, dass ich sie erklären kann – hauptsächlich, weil ich befürchten muss, dass anstelle von Beschreibungen eine Aneinanderreihung von Metaphern dabei herauskommt. Aber ich werde es trotzdem ein Stück weit versuchen. So wird es Ihnen leichter fallen, sich unser friedliches, abgeschlossenes Leben in Posad vorzustellen. Ich werde, wie gesagt, versuchen, wenigstens über das zu sprechen, was noch am besten wahrnehmbar und ausdrückbar ist.

Es gibt eine Mystik der Nacht; es gibt eine Mystik des Tages. Es gibt aber auch eine Mystik des Abends und des Morgens.

Gehe in einer mondlosen Nacht in den Garten hinaus. Die Bäume strecken ihre Arme aus und reichen bis in die Seele hinein: Sie berühren das Gesicht, es gibt keine Barrieren für irgendetwas, das Geheimnis der Welt wird mit dem Wesen über alle Poren aufgenommen. Weiche, fast klebrige Dunkelheit wischt über den Körper, die Hände, das Gesicht, die Augen, verdichtet sich, als würde sie sich auf dich legen, und du bist fast nicht mehr du selbst, die Welt ist fast nicht mehr die Welt, sondern alles ist Du, und du bist alles. Genauer gesagt, gibt es keine fest gezogene Grenze mehr zwischen Ich und Nicht-Ich. An den Wurzeln des Seins ist Einheit, auf den Gipfeln die Trennung. Die Einheit wird besonders spürbar, wenn man in einer mond- und sternenlosen Sommernacht einen Feldweg entlanggeht.

Du bewegst dich, durchschneidest das dickschwarze Pech, und Dinge, die ineinander gewachsen sind und nun vor einem zurückweichen, streichen über die Wangen, die Stirn. Der Urgrund der Existenz hat seine Eingeweide geöffnet, und du weißt nicht mehr, wozu es einer Persönlichkeit bedarf.[3]

In einer Mondnacht wird die Bestimmtheit der Natur auf eine andere Weise verwischt. Bäume, Büsche, Häuser, Zäune – alles ist bereit, sich wie eine Gespenstererscheinung aufzulösen, es erscheint flirrend wie eine phosphoreszierende Wolke. Anscheinend im Begriff, sich im Nichts aufzulösen, wartet es, eine feindliche Kraft, nur auf den Moment, in dem es sich sogleich wie ein giftiger Quecksilberstrom in deinen Schoß ergießt. Der Vollmond saugt die Seele aus. Du bekreuzigst dich, versteckst dich im Schatten – hinter der Hausecke oder hinter einem Baum. „Hinfort mit dir, du Grausamer, du Schamloser!“

Mittags, genau um die Mittagszeit, ist es noch schrecklicher. Schau dich um. Der trockene Dunst des Ackerlandes lastet in regungsloser Luft: Die Erde „brennt“, sagen die Bauern. Bleiern still liegt der drückende Atem der Erde. Die gnadenlose Sonne nagelt jedes Blatt an den rissigen, ausgetrockneten Boden, zermalmt es mit Strömen schweren Lichts: Das Himmelsgewölbe gießt einen Wolkenbruch aus geschmolzenem Gold darüber hin. Selbst der Staub wirbelt nicht auf – auch ihn, den Willfährigen, bedrückt eine hundert Pfund schwere Last. Es ist bedrückend und beängstigend. Alles schweigt in willenlosem Entsetzen, erschöpft, verstummt vor dem mächtigen Moloch – möge nur diese qualvolle Stunde vorüber sein. Du rennst – und jemand jagt und jagt dir hinterher. Du willst schreien, doch du wagst es nicht. Ja, und du bist nicht allein damit: Die ganze Schöpfung hat sich in sich selbst zurückgezogen, die ganze Schöpfung ist erstarrt und harret. Wie es scheint, ist der „Dämon der Tagesmitte“ nicht gnädiger als der „Mitternachtsdämon“.[4] Diese Mystik liegt mir nicht. Ich empfinde Furcht vor ihr. Weder mitten in der Nacht noch tagsüber öffnet sich die Seele. Und ich möchte auch nicht in diesen schrecklichen Stunden sterben.

Gehen würde ich gern dann, wann ich auch geboren wurde: bei Sonnenuntergang. Und wenn ich von hier fortgenommen werde, möge derjenige, der sich an meine sündige Seele erinnert, für sie in der tiefen Dämmerung beten, sei es morgens oder abends, gerade dann, wenn der Himmel von einer solchen Blässe ist wie der Mund einer sterbenden Frau. Möge er bei einem ersterbenden Sonnenuntergang beten, oder bei einem Sonnenaufgang, bei dem der Himmel noch smaragdgleich transparent ist.[5] Dann gerade erzittert „der Anfang eines anderen Seins“.[6] Dann jubelt das neue Leben. Dann ist sein Lachen rein und klangvoll. Erinnern Sie sich an das Lachen des beethovenschen Septetts? (op. 20 – Das Adagio cantabile auf Youtube.) Das Gold des Sonnenuntergangs und die nahende lebensspendende Kühle der Nacht, die still gewordenen Vögel und die Abendtänze der Bauern, die Lieder und die traurige Freude des gesegneten Abends und der Jubel des sich vollziehenden Mysteriums – des Gehens – erklingen darin. Besonders dieses fröhliche und majestätische Adagio, diese wahrhaft siegreiche weitgeflügelte Hymne der sterbenden Sonne:

Und – das schwebendes Adagio cantabile, diese demütige Klage der dahinsterbenden Dämmerung, die mit erkaltenden Flügeln im besänftigten Herzen schlägt.

Beides klingt immer in meiner Seele nach. Aber immer leuchtet in dieser Morgenröte ein Stern, als Hoffnung, als Unterpfand, als „Anfang eines anderen Seins“, als verheißene Empfindung: Hesperos ist Phosphoros.[7]

Dieser erlebbare Stern, dieser im Herzen fühlbare Stern ist nicht bloß Laune eines Traums oder gedankliche Spekulation. Sehen Sie, in der Offenbarung des Johannes lesen wir: „Und wer gesiegt hat und Meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde Ich Vollmacht geben über die Heidenvölker, und er wird sie mit einem eisernen Stab weiden, wie man irdene Gefäße zerschlägt, wie auch Ich es von Meinem Vater empfangen habe; und Ich werde ihm den Morgenstern geben (Offb 2,26-29).[8] Dem Apostel Johannes folgend, sagt Apostel Petrus: „Ihr tut gut daran, darauf zu achten (…), bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen“ (2 Petr 1,19). (Dies ist übrigens der Beweis für die Echtheit der Offenbarung.) Und, wohl im Einklang mit Johannes und Petrus, schreibt der Apostel Paulus über dieselben im Herzen sichtbaren Sterne: „Ein Stern unterscheidet sich vom anderen im Glanz “ (1 Kor 15,41). Sie „unterscheiden sich“; aber auch auch das sich Unterscheidende ist alles Ein Stern – es ist Jener, Der über Sich Selbst sagte: „Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern“ (Offb 22,16).

Doch nicht allein dem, der gesiegt hat, leuchtet dieser Stern: In einem schwachen und sündigen Herzen glänzt und strahlt er ebenso; wie eine Öllampe leuchtet er in dessen Gewölben, im geheimnisvollen Halbdunkel und in der Dämmerung seiner Kammern. Versenke dich in dich selbst, und du wirst diese hohen Gewölbe erblicken. Lass die Furcht hinter dir und steige tiefer in diese Höhle hinein. Deine Füße werden auf trockenen, weichen, weißen Sand treten und Erquickung finden. Hier wird Ihr Schritt gedämpft. Hier ist es trocken und beinahe warm. Tropfen der Zeit lösen sich von den Gewölben und fallen in die Tiefen der Dunkelheit. Die Wölbungen der Übergänge sind von einem Widerhall erfüllt: als würden unzählige Pendel schlagen. Wie in einer Uhrmacherwerkstatt jagen und überholen sich unzählige Rhythmen, verweben und lösen sich wieder. Die Spiralfedern des Schicksals surren. Die Herzen aller Wesen pochen in diesen Tiefen. Hier wird aus Dunkelheit und Strahlen alle Dinge der Welt geboren. Hier wird aus rhythmischen Vibrationen, aus schnellen und langsamen, dumpfen und klangvollen, aus dem Summen und den Echos der Höhle eine lebendige Hülle gewebt, die das Universum genannt wird. Hier, im Mutterleib der Erde, sammeln sich auch die Sternenströme, verdichten sich zu Edelsteinen. Hier, unter den Höhlengewölben des Herzens, leuchtet er, der Morgenstern.

Abend und Morgen sind besonders gnadenreich. Früher, wenn ich mit dem Nachtzug aus Moskau ankam, bin ich oft durch die taufeuchten Wiesen gewandert. Der Osten fing gerade an, sich rosa zu färben. Und zusammen mit Tropfen, die von irgendeinem Haselbaum auf mich niederfielen, flossen unaussprechliche Freude und Reinheit in breiten Strömen in meine Seele, und nicht nur in meine Seele, sondern in mein ganzes Wesen. Der Morgenstern hing wie ein Tropfen am Horizont. Aber das Herz wusste darum, dass dieser Stern nicht irgendwo außerhalb funkelte, nicht im Himmelsgewölbe, sondern inwendig in den Kammern des Herzens selbst, die sich bis zum Firmament weiteten. Und im Herzen aufsteigend, war dieser aufgehende Stern kühl und jungfräulich und rein.

Manchmal wanderte ich abends durch die Hügel und Wiesen. Die mir entgegenkommende Kühle des Sonnenuntergangs wusch die Seele von Erregung und Furcht rein. Das erinnerte mich an jenen ursprünglichen Abendwind, in dem und durch den der Schöpfer zu den Urahnen sprach; und diese Erinnerung lief mir mit kühler Wonne den Rücken hinab. Die halbvergessene und immer unvergessliche goldene Zeit Edens kreiste wie ein entflogener süßer Traum um das Herz, flatterte, berührte es mit ihren Flügeln – und flog, unerreichbar, wieder davon. Ich war traurig über die Vergangenheit, das seit Jahrhunderten Vergangene und irgendwo für immer Lebende, bis heute Lebendige; und diese gesegnete Traurigkeit verschmolz mit dem taufeuchten Glanz des Abendsterns, der so unendlich fern leuchtete, aus kristallklarer Unendlichkeit, und der so nah war, ins Herz einging. Irgendwo in der Ferne schimmerte das wärmende Lagerfeuer eines Hirten. Und er war mir lieb, und alle, die dabeisaßen, waren mir lieb. Und wie zuvor im Morgenstern, so liebte das Herz auch jetzt im Abendstern – Jemanden.

Aber die Sorgen gingen nicht vorüber, sondern verdichteten sich mehr und mehr. Sie wurden unerträglich, quälend bis zum Schmerz, bis zum Schrei. Mit trübem Strahl drang der Stern hindurch; schmerzhaft waren die Worte des Trostes. – Dann fingen wir an, abends mit A. spazierenzugehen.[9] Wir wussten, dass uns der Engel in seiner sanften Umarmung Freude bringen würde – unseren W. nämlich.[10] Das verlorene Eden, das der Erinnerung verwehrt blieb, wurde trat irgendwie in unserem Jungen hervor. Und der Abendstern, der durch die himmlischen Sphären zu uns herabgestiegen war, der „in die Welt kommt“, ward unser Knabe, und unser Knabe war der unter dem Herzen getragene Abendstern. Wir schenkten ihm einen Stern, und es wurde sein Stern; er blieb aber auch unser Herz. Ein klares Dämmerlicht legte sich auf die Welt, doch als es sich im Herzen verdichtete, wurde es dort zum Morgenstern: zur Perle. Das verlorene Paradies leuchtete im Sohn auf; der schwermütige Baum der Erkenntnis von Gut und Böse geriet im Sohn in Vergessenheit. Die Qualen verschwanden wiederum nicht – sie wurden nur weicher und schmolzen und breiteten sich im Herzen aus wie ein grenzenloses Meer. Aber über der Gischt der Sorgen leuchtete unter den Gewölben des Herzens der Morgenstern, und in seinen Strahlen brachen sich die Wellen zu einem langen Perlenstreif. Und alles war gut: Trauer, Freude. Und alles war traurig …

Später gewährte mir der barmherzige Herr, an Seinem Altar zu stehen.[11] Es war Abend. Die goldenen Strahlen freuten sich, und die Sonne ließ eine feierliche Hymne an Eden erklingen. Der Westen verblasste demutsvoll – der hoch über der Erde stehende Altar war nach Westen ausgerichtet. Eine Wolkenreihe spannte sich wie eine Perlenkette über die Sergius-Lawra. Vom Altarfenster aus war die Ferne deutlich sichtbar, und die Lawra erhob sich wie das himmlische Jerusalem. Die Vesper … Das „Stille Licht“ fiel mit dem Sonnenuntergang zusammen. Prachtvoll versank die dahinsterbende Sonne. Die Gesänge, alt wie die Welt, verflochten sich miteinander und lösten sich; Bänder aus blauem Weihrauch verwebten und entwirrten sich wieder. Rhythmisch pulsierte die Lesung des Kanons. Etwas im Halbdunkel kam mir in Erinnerung, Eden, und die Traurigkeit über den Verlust wurde geheimnisvoll von der Freude über die Rückkehr entfacht. Der Eintritt der Nacht draußen fiel bedeutungsvoll zusammen mit dem „Ehre Dir, Der uns das Licht gezeigt hat“, und auch die äußere Dunkelheit ist Licht, und der Abendstern schien durch das Altarfenster, doch im Herzen stieg wieder die unvergängliche Freude der Höhlendämmerung auf. Das Geheimnis des Abends vereinte sich mit dem Geheimnis des Morgens, und beide waren eins. In solchen kurzen Momenten des Erinnerns an etwas, das war und in den Tiefen des Seins lebt – in solchen Momenten strahlte und leuchtete der Stern bis ins Herz.

Diese zwei Mysterien, diese zwei Lichter sind die Grenzen des Lebens. Tod und Geburt verflechten sich, gehen ineinander über. Die Wiege ist der Sarg, und der Sarg ist die Wiege. Wenn wir geboren werden, sterben wir, wenn wir sterben, werden wir geboren. Und alles, was im Leben getan wird, bereitet entweder die Geburt vor oder erzeugt den Tod. Ein Stern sind Morgenstern und Abendstern. Abend und Morgen fließen ineinander: „Ich bin das Alpha und das Omega“ [Offb 22,13].

Dieselben beiden Mysterien, das Geheimnis des Abends und das Geheimnis des Morgens, sind auch die Grenzen der Zeit. So sagt es die große Chronik der Welt – die Bibel. Von den ersten Kapiteln des Buches Genesis bis zu den letzten Kapiteln der Offenbarung entfaltet sich die kosmische Geschichte, vom Abend der Welt bis zu ihrem Morgen. Himmel und Erde wurden am Abend erschaffen. Im kühl säuselnden Abendwind offenbarte Sich den Menschen der Ewige. Es gab keine Trauer, keine Not, keine Tränen; es gab keinen Zweifel. Und die Menschen waren wie Kinder, und der Baum des Lebens wuchs mitten in Eden. So beginnt die Heilige Chronik am Abend die Weltgeschichte. Diese Geschichte endet in der Offenbarung, mit der Zerstörung und dem Tod der Welt und einer neuen Schöpfung. Erneut wächst der Baum des Lebens mitten im Neuen Eden – im himmlischen Jerusalem. Erneut sind Freude und Jubel. Erneut gibt es Trauer und Tränen nicht mehr. Erneut gibt es den Tod nicht mehr. Erneut ist hochzeitliche Feststimmung. Aber dies ist nicht mehr der Abend, sondern der Morgen des kommenden ewigen Lichts. Jesus – „der helle Stern, der Morgenstern“, Jesus, „der Stern des Morgens und des Abends“, nach einer anderen Lesart, geht in der Neuen Welt auf. Die Bibel beginnt mit Eden und endet mit Eden, denn das Lamm der Offenbarung ist die Freude von Eden. Sie beginnt mit einer Ehe und endet mit der Ehe. Es beginnt mit dem Geist und endet mit dem Geist. Aber sie beginnt am Abend und endet am Morgen des abendlosen Tages. Ist nicht die Geschichte der Welt, die im Dunkel der Sünde fließt, nur eine Nacht, nur ein schrecklicher Traum, der sich über Jahrhunderte erstreckt – die Nacht zwischen jenem Abend, voll des traurigen Geheimnisses, und diesem erwartungsfrohen, jubelnden Morgen? Und der Tod der Welt – ist er nicht die Geburt der Erde in ein neues Leben unter dem Morgenstern?

Und diese Enden fließen in eins. Die Nacht des Universums erweist sich als nicht-existent. Der Morgen der neuen Welt setzt jenen anfangs geschaffenen Abend fort: „Es wurde Abend, und es wurde Morgen, der erste Tag“ – „Morgen“ und „Abend“: die Nacht dazwischen scheint nie stattgefunden zu haben.

Ich möchte an dieser Stelle gar keine Schlüsse ziehen oder Folgerungen ableiten; ich will den Zusammenhang der Eindrücke, die hier flüchtig berührt wurden, nicht zu Ende denken. Denn wenn man Erlebtes erklärt, wird es sperrig, seine ganze Struktur wird hölzern. Es steht jedoch in einer lebendigen Einheit, und ein Gewirr einzelner Eindrücke ist es, das um das „Es wurde Abend, und es wurde Morgen“ des Buches Genesis kreist.

[1] Andrejew Fjodor Konstantinowitsch (1887 – 1929), Priester, Dozent der Moskauer Geistlichen Akademie

[2] Zwetkow Sergej Alexejewitsch (†1961), Mitarbeiter des Verlags Put‘, wo 1914 der „Pfeiler“ herausgegeben wurde

[3] Vergleiche in Florenskis Schrift „Namen“ zu „Pawel“ (Paul): Den Charakter des Pawel muss man als überaus leicht mit dem Urgrund des Seins sich verbindend verstehen“; „Pawel empfindet sich stets am Rande eines alles verschlingenden Abgrunds“.

[4] Vgl. Ps. 90/91,6 kslw.

[5] Vgl. Florenskis Artikel „Zeichen des Himmels (Überlegungen zur Symbolik der Farben)“ – „Makovetz“, 1922, Nr. 2, S. 14-16. Das Bild des Abendhimmels, sei, wie Florenski hier ausführt, der Übergang von Licht in Dunkelheit, begleitet von einem Farbenspiel, ein Symbol der geistlichen Welt – Gottes, dre Dunkelheit der Nichtexistenz und der Sophia, die die Grenze der erschaffenen Welt darstellt und dem ungeschaffenen Anfang auf das Äußerste nah ist.

[6] Der „Anfang eines anderen Seins“ ist vielleicht eine ungenaue Wiedergabe der Worte des Osterkanons (Ode 7, Troparion 2): „Wir feiern des Todes Tötung, des Hades Vernichtung, die Erstlingsgabe [den Anfang, ἀπαρχήν, vgl. 1 Kor 15,20.23] des neuen, des ewigen Lebens“. Die hier von Florenski geschilderten Empfindungen konzentrieren sich auf das „Leben des kommenden Äons“, den „achten“, „abendlosen“ Ostertag der kosmischen Weltgeschichte, daher das Bild des „Morgensterns“ aus Offb 2,28, vgl. Jes 14,12 „Sohn der Morgenröte“ bzw. „Morgenstern“ (LUT).

[7] Hesperos ist einer der Namen des Planeten Venus als Abendstern. Als Morgenstern wurde dieser Planet in Griechenland Eosphoros oder Phosphoros und in Rom Luzifer genannt. Hesperos und Phosphoros galten als unterschiedliche Sterne.

[8] Florenski folgt hier der zweiten Auslegung des Andreas von Cäsarea, die in der Regel von diesem Interpreten selbst als wahrheitsgemäßer bezeichnet wird. Die Interpretation dieses Textes ist auch für das Verständnis der Grundlagen der christlichen Symbolik, der Florenski in seinen Schriften gefolgt ist, von großer Bedeutung. „Morgenstern“, schreibt Andreas von Cäsarea, „nennt Johannes der Theologe entweder jenen, über den der Prophet Jesaja verkündet:  Wie bist du vom Himmel gefallen, Strahlender, du Sohn der Morgenröte (14, 12), und verheißt, dass er zu Boden geschmettert und den Gläubigen unter die Füße gelegt wird (Lk 10,18 f.; Ps. 90/91), oder den vom seligen Petrus erwähnten Morgenstern, der hell in den Herzen der Gläubigen leuchtet (2 Petr 1,19) , d. h. die Erleuchtung durch Christus. Als Morgenstern werden gewöhnlich auch Johannes der Täufer und Elia der Thesvitianer bezeichnet, der Vorläufer des ersten Aufgangs der Sonne der Gerechtigkeit und der Vorläufer Seines zweiten Kommens (Hl. Andreas von Cäsarea: Die Offenbarung. Mit einer Einführung von I. Juvatschew, St. Petersburg, o. A.,  S. 42 f.).

[9] Florenskis Frau Anna Michailowna, geborene Giazintowa (1889 – 1973), die er am 25. August 1910 heiratete.

[10] Der erstgeborene Sohn von Florenski, Wassili (1911 – 1956).

[11] Am 24. April 1911 empfing Florenski die Priesterweihe.

I. НА МАКОВЦЕ [i] [ii]

(из частного письма)

«И бысть вечер, и бысть утро».

Сергиев Посад. 1913.V.20

Как-то недавно забежал ко мне Ф.К.Андреев[iii]. Взволнованно сообщил о споре своем с С.А.Цветковым[iv]. Разномыслие обнаружилось у них об «утре» и «вечере», по поводу места из Книги Бытия: «и бысть вечер, и бысть утро, день един» (Быт. 1, 5) и дальнейших, этому тождественных, где «день» определяется через «вечер» и «утро». Цветков понимал «утро» и «вечер» как синонимы наших дня и ночи, а библейский «день» – как синоним нашего «сутки». Не без горечи поведал мне Андреев («нажаловался»), что «и бысть вечер, и бысть утро» для Сергея Алексеевича – лишь «день да ночь – сутки прочь». Сам же он отстаивал особый смысл этих выражений.

Не помню в точности, что отвечал я Феодору Константиновичу. Но помню: в душе поплыли воспоминания о многих мыслях и пережитом около этой именно темы. Мне они очень дороги, но почти нет надежды, что сумею объяснить их. Главное, боишься, что выйдет вместо описаний – ряд метафор. Но все же отчасти попытаюсь. Так Вам легче будет представить себе нашу замкнутую в Посаде мирную жизнь. Попробую, говорю, рассказать о том, что более уловимо и выразимо.

Есть мистика ночи; есть мистика дня; а есть мистика вечера и утра.

Выйдешь безлунной ночью в сад. Потянутся в душу щупальцы деревьев: трогают лицо, нет преград ничему, во все поры существа всасывается тайна мира. Мягкая, почти липкая тьма мажется по телу, по рукам, по лицу, по глазам и огустевает, словно осаждается на тебе, и ты – уж почти не ты, мир – почти не мир, но все – ты, и ты – все. Точнее сказать, нет очерченной границы между мной и не-мной. В корнях бытия – единство, на вершинах – разъединение. Это единство особенно чувствуется, когда идешь по сельской дороге безлунною-беззвездною летнею ночью.

Движешься – прорезываешь густую смолу, а расширившиеся, вросшие друг вдруга вещи так и мажут по щекам, по лбу. Первооснова сущего открыла недра свои, и не знаешь – к чему нужна личность[v].

В ночь лунную – размывается по-иному определенность природы. Деревья, кусты, дома, заборы – все призраком готово стаять, на деле колышется фосфоресцирующим облаком. Но вот-вот растворится в ничто – и враждебная сила подстерегает миг, и вот-вот ядовитою ртутною струею прольется в недра твои. Полная луна высасывает душу. Перекрестишься, спрячешься в тень – за угол дома или за дерево. «Сгинь, жестокая бесстыдница!»

В полдень же – ровно в полдень еще страшнее. Оглядишь кругозор. Стоят в застывшем воздухе сухие испарения пашен: то земля «горит», говорят крестьяне. Знойные дыхания земли не колыхнутся. Беспощадное светило прибивает к растрескавшейся, обезвлаженной почве каждый лист, давит потоками тяжелого света: то небосвод льет ливень расплавленного золота. Даже пыль не пылит, – гнетет и ее, покорную, стопудовый гнет. Тяжко и жутко. В безвольном ужасе молчит все, истомное, притихшее пред мощным Молохом – лишь бы минул томительный час. Побежишь – и гонится, гонится кто-то. Крикнуть хочешь – не смеешь. Да и не ты один: вся тварь ушла в себя, вся тварь, замерши, ждет. Кажется, «бес полуденный»[vi]не ласковей «беса полуночного». Не моя эта мистика. Боюсь ее. Ни ночью, ни днем не раскроется душа. И не хотелось бы умирать в эти жуткие часы.

А отойти бы, как и родился: на закате. И когда возьмусь отсюда, пусть тот, кто вспомнит мою грешную душу, помолится о ней при еле светлой заре, утренней ли, вечерней ли, но тогда, когда небо бледнеет, как уста умирающей. Пусть он помолится на умирающем закате или на восходе, при еще изумрудном прозрачном небе[vii]. Тогда трепещет «иного бытия начало»[viii]. Тогда ликует новая жизнь. Тогда улыбка ее чиста и певуча. Помните ли Вы смеющийся «Септет Бетховена» (Ор. 20)? Золото заката и набегающая живительная прохлада ночи, и смолкающие птицы, и вечерние пляски крестьян и песни, и грустная радость благодатного вечера, и ликование свершающегося таинства – ухода – звучат в ней. Особенно радостное и величественное Adagio, этот воистину победный ширококрылый гимн умирающего Солнца.

И – реющее Adagio cantabile, эта кроткая жалоба догорающей зари, бьющейся холодеющими крылами в умиренном сердце.

[ix] И то и другое всегда звучит в моей душе. Но всегда загорается в этой заре звезда, как надежда, как залог, как «иного бытия начало», как заветное волнение: Геспер есть Фосфор[x].

Эта переживаемая, эта ощущаемая в сердце звезда – не прихоть мечты и не домысел рассудка. Посмотрите, в Откровении Иоанна Богослова читаем: «И побеждающему и соблюдающему дела Мои до конца, дам ему власть на языцех и дам ему Звезду Утреннюю. Имеяй ухо слышати, да слышит, что Дух глаголет Церквам» (Откр. 2, 26 – 29)[xi]. Апостолу Иоанну вторит Апостол Петр: «¼добре творите, дондеже день озарит и Денница воссияет в сердцах ваших» (2 Пет. 1, 19). (Вот, кстати сказать, доказательство подлинности Апокалипсиса.) И, вероятно, в созвучии с Иоанном и Петром, Апостол Павел об этих самых, в сердце зримых звездах, пишет, что «звезда от звезды разнствует во славе» (1 Кор. 15, 41). «Разнствует»; но и разнствующие – это, однако, все – Одна Звезда, – Та, что о Себе сказала: «Аз есмь корень и род Давидов, и Звезда Светлая и Денница» (Откр. 22, 16).

Но не одному «победившему» сияет эта Звезда: в слабом и грешном сердце она также мерцает и лучится; как лампада теплится под сводами его, в таинственной полумгле и в сумраке его пространств. Сойди в себя – и узришь обширные своды. Ниже, оставь страх, спустись в пещеру. Ноги твои ступят на сухой песок, мягкий и желтый, дающий

отдохновение. Здесь заглушен шаг твой. Здесь сухо и почти тепло. Капли времен срываются со сводов и падают в глубины мрака. Гулкие переходы наполнены реющим звуком: словно бьют свои удары бесчисленные маятники. Как в мастерской часовщика, нагоняют и перегоняют друг друга неисчислимые ритмы, сплетаются и расплетаются. Упруго жужжат веретена судеб. Сердца всех существ пульсируют в этих недрах. Тут, от мглы и лучей, рождаются все вещи мира. Тут ткется, из ритмических колебаний, быстрых и медленных, глухих и звонких, из гулов и пещерных отзвучий, – живой покров, что называется Вселенной. Сюда, в утробу земли, сбираются и звездные токи, огустевающие в драгоценные камни. Тут-то, под пещерными сводами сердца, и воссиявает Звезда Утренняя.

Вечер и утро особенно благодатны. В прежнее время, приезжая с ночным поездом из Москвы, я шел обычно бродить по росистым лугам. Восток только начинал розоветь. И несказанная радость и чистота, вместе с каплями, осыпавшими меня с какого-нибудь орешника, струились широкими потоками в душу, да и не в душу только – во все существо. Каплею висела у горизонта Утренняя Звезда. Но знало сердце, что эта Звезда дрожит не вне его, не на своде небесном, а во внутренних пространствах самого сердца, расширенного до небосвода. И, восходя в сердце, восходящая Звезда была прохладна, и девственна, и чиста.

Порою, вечерами, бродил я по холмам и лугам. Набегающая прохлада заката омывала душу от волнения и тревоги. Вспоминалось о том перво-зданном ветерке вечернем, в котором и которым говорил прародителям Создатель их; и это воспоминание пробегало по спине прохладным восторгом. Полузабытое и всегда незабвенное золотое время Эдема, как отлетевший сладкий сон, вилось около сердца, трепетало, задевало крылом – и снова улетало, недоступное. Грустилось о былом, былом в веках и где-то вечно живом, живущем и доныне; и благодатная грусть сливалась с влажным сиянием Звезды Вечерней, такой бесконечно далекой, светящей из прозрачных изумрудовых бездн, и такой близкой, заходящей в сердце. Где-то вдали мерцала пастушья теплина. И милой была она. И милыми были все сидевшие возле. И, как ранее, в Звезде Утренней, так и теперь, в Звезде Вечерней, сердце любило – Кого-то.

Но скорби не проходили, все уплотнялись. Они стали нестерпимыми, терзали до боли, до крика. Тусклым лучом проницала Звезда; тягостны были слова утешения¼

Потом мы стали ходить вечерами с А[xii]. Мы знали, что Ангел, в бережных объятиях, несет нам радость, – нашего В[xiii]. Утраченный Эдем, не дававшийся памяти, как-то вспоминался в нашем мальчике. И Звезда Вечерняя был наш мальчик, чрез небесные сферы нисходивший к нам, «грядущий в мир»[xiv], и мальчик наш был Звездой Вечерней, носимой под сердцем. Мы подарили ему Звезду, она стала его Звездою, но она оставалась и нашим сердцем. Прозрачная полумгла ниспадала на мир, но, сгущаясь в сердце, уплотнялась там в Звезду Утреннюю: в Жемчужину. В сыночке просвечивал потерянный Рай; в сыночке забывалось тоскливое Древо познания добра и зла. Муки опять не исчезли – лишь смягчились и растаяли, и расстилались в сердце беспредельным морем. Но над пучиною скорбей сияла под сводами сердца Звезда Утренняя, и в ее лучах волны рассыпались длинною жемчужною полосою. И все было хорошо: скорби, радости. И все было грустно…

Потом Милосердный Господь дал мне стать у Своего Престола[xv]. Вечерело. Золотые лучи ликовали, и торжественным гимном Эдему звучало Солнце. Безропотно бледнел Запад – к Западу был обращен Алтарь, расположенный высоко над землею. Гряда облаков простиралась над Лаврой, – как нить жемчужин. Из алтарного окна видны были четкие дали, и Лавра высилась как горний Иерусалим[xvi]. Всенощная – «Свете Тихий» совпадало с закатом. Пышно нисходило умирающее Солнце. Сплетались и расплетались древние, как мир, напевы; сплетались и расплетались ленты голубого фимиама. Ритмически пульсировало чтение канона. Что-то в полумгле вспоминалось, эдемское, и грусть потери таинственно зажигалась радостью возврата. И на «Слава Тебе, показавшему нам Свет» знаменательно приходилось наступление тьмы внешней, которая тоже есть свет, и Звезда Вечерняя сияла тогда в алтарное окно, а в сердце опять восходила неувядаемая радость пещерного сумрака. Тайна вечера соединялась с тайной утра, и обе были одно. В эти краткие припоминания чего-то, что было и что живет у недр бытия, – в эти миги Денница лучилась и сияла сердцу.

Эти две тайны, два света – рубежи жизни. Смерть и рождение сплетаются, переливаются друг в друга. Колыбель – гроб, и гроб – колыбель. Рождаясь – умираем, умирая – рождаемся. И всем, что ни делается в жизни – либо готовится рождение, либо зачинается смерть. Звезда Утренняя и Звезда Вечерняя – одна звезда. Вечер и утро перетекают один в другой: «Аз есмь Альфа и Омега»[xvii].

Эти же тайны, тайна Вечера и тайна Утра, – грани Времени. Так гласит о том великая летопись мира – Библия. На протяжении от первых глав Книги Бытия и до последних Апокалипсиса развертывается космическая история, – от вечера мира и до утра его. Небо и земля сотворены были под вечер. В прохладном веющем ветре вечернем открывался людям Вечный[xviii]. Не было ни скорби, ни туги, ни плача; не было сомнений. И люди были, как дети, и Древо жизни произрастало посреди Эдема. Так, с вечера, начинает историю мира Священная Летопись. Кончается же эта история, в Апокалипсисе, разрушением и гибелью мира и новым творением. Опять Древо жизни посреди Нового Эдема – Иерусалима Горнего. Опять радость и ликование. Опять нет скорби и плача. Опять нет смерти. Опять брачная пиршественность. Но это уже не вечер, а утро наступающего вечного Света. Иисус – «Звезда Светлая и Денница», Иисус, «Звезда Утренняя и Денница», по другому чтению, – восходит в Новом мире. Эдемом начинается Библия, Эдемом же и кончается, ибо Агнец Апокалипсиса – радость Эдема. Бракам начинается, браком же и кончается. Духом начинается, Духом и кончается. Но начинается она вечером, а кончается утром невечернего дня. Не есть ли история мира, во мраке греховном протекающая, – одна лишь ночь, один лишь страшный сон, растягивающийся в века, – ночь между тем, полным грустной тайны, вечером, и этим, трепещущим и ликующим утром? И кончина мировая – не рождение ли Земли в новую жизнь при Звезде Утренней?

И концы сливаются. Ночь вселенной воспринимается как не-сущая. Утро нового мира продолжает тот, первозданный вечер: «и бысть вечер, и бысть утро, день первый». «Утро» и «вечер», ночи же будто и не бывало.

Мне не хочется сейчас делать выводы и подводить итоги; не хочется продумывать связь впечатлений, здесь мимолетно затронутых. Ведь объяснишь пережитое – оно огрубеет. Деревянистой станет вся ткань его, но оно в живом единстве, и клубок отдельных впечатлений вращается около «и бысть вечер, и бысть утро» Книги Бытия.

[i] Прекрасно творить самому, но если тебе посчастливилось узнать
И оценить созданное другими – разве это не станет и твоим достоянием?
(Гете. Четыре времени года. Осень)

[ii] Маковец – холм, на котором в середине XIV в. преподобный Сергий Радонежский основал монастырь в честь Пресвятой Троицы. Впоследствии вокруг Троице-Сергиевой Лавры образовался город Сергиев Посад, в котором Флоренский прожил большую часть своей жизни (1904 – 1933).

[iv] Цветков Сергей Алексеевич (? – 1961) – литературный сотрудник издательства «Путь», где под его редакцией вышла в 1914 г. книга В.Ф.Одоевского «Русские ночи».

[v] Ср. с книгой «Имена» – имя «Павел»: «Характер Павла следует понимать как весьма легко сообщающийся с первоосновой бытия»; «Павел всегда ощущает себя на краю всепоглощающей бездны» (Социологические исследования, 1989, № 6, с. 142).

[vi] «Бес полуденный» упоминается в Пс. 90, 6.

[vii] Ср. статью Флоренского «Небесные знамения (размышления о символике цветов)» – «Маковец», 1922, № 2, с. 14 – 16. Картина вечернего неба, обосновывает здесь Флоренский, переход света во тьму, сопровождающийся игрой цветов, есть символ мира духовного – Бога, тьмы небытия и Софии, которая является гранью мира тварного, предельно близкая Нетварному Началу.

[viii] «Иного бытия начало» – возможно, неточное воспроизведение слов Пасхального канона (песнь 7, тропарь 2): «Смерти празднуем умерщвление, адово разрушение, иного жития вечнаго начало¼». Описываемые здесь Флоренским переживания ориентированы на «жизнь будущего века», «восьмой», «невечерний», Пасхальный день космической истории мира, – отсюда и образ «утренней звезды» Апокалипсиса.

[ix] В рукописи и машинописном оригинале раздела «На Маковце» оставлено свободное пространство. Нотный пример приводится по соответствующему месту из письма В.В.Розанову от 20 мая – 4 июня 1913 г.

Септет Бетховена ор. 20. Esdur для скрипки, альта, кларнета, валторны, фагота, виолончели и контрабаса в шести частях создан в 1799 – 1800 гг. Одно из наиболее любимых современниками произведений Бетховена для камерного ансамбля (партитура и клавир; см. в издании Peters, Leipzig).

Первый нотный пример – вступление первой части, второй – начало второй.

[x] Геспер – одно из названий планеты Венеры как вечерней звезды. Как утренняя звезда, эта планета в Греции называлась Эосфор или Фосфор, в Риме – Люцифер. Геспер и Фосфор считались разными звездами.

[xi] Флоренский следует здесь за вторым толкованием Андрея Кесарийского, которое, как правило, сам толкователь приводил как более соответствующее истине. Толкование на этот текст также чрезвычайно важно для уяснения основ христианской символогии, которой в своих трудах следовал Флоренский. «Звездою утреннею, – пишет Андрей Кесарийский, – называет Иоанн Богослов или того, о ком возвещает пророк Исаия: како спаде с неба денница, восходящая заутра (14, 12), и обещает, сокрушив ее, положить под ноги верных (Лк. 10, 18 – 19; Пс. 90), или же денницу, упоминаемую блаженным Петром, сияющую ясно в сердцах верующих (2 Петр, 1, 19), т.е. просвещение Христово. Денницами также называются обыкновенно Иоанн Креститель и Илия Фесвитянин, предтеча первого восхода Солнца правды и предтеча второго пришествия Его». (Св. Андрей Кесарийский. Апокалипсис. Со вступит. очерком Ив.Ювачева. СПб., б. г., изд. П.П.Сойкина, с. 42 – 43).

[xii] Супруга Флоренского Анна Михайловна, в девичестве Гиацинтова (1889 – 1973), с которой он вступил в брак 25 августа 1910 года.

[xiii]Сын-первенец Флоренского Василий (1911 – 1956). Он был для Флоренского «не просто долгожданным сыном, но живым напоминанием о переломе в жизни» (Андроник иеродиакон (Трубачев). Основные черты личности, жизнь и творчество священника Павла Флоренского, с. 15).

[xiv] Из священнической молитвы на утрени: «Христе, Свете Истинный, просвещаяй и освещаяй всякаго человека, грядущаго в мир…»

[xv] 24 апреля 1911 г. Флоренский принял сан священника и с 1912 г. служил в церкви в честь равноапостольной Марии Магдалины Сергиева Посада, относившейся к Обществу сестер милосердия Красного Креста и расположенной недалеко от Лавры.

[xvi] Из отдельных записей Флоренского:
            «1916.IX.10. Церковь, в <1 нрзбр.> которой я так знаменательно определился, оказалась направлен<ной> не на восток, а на запад (против Обит<ели>). Не есть ли и это знамение мое<го> интереса к язычеству, к античности.           
Тут мне дано, кроме символ<ического> значения, еще и созерцание красоты: ЗАКАТА и Лавры. Наша церковь направлена на Пре<подобного> Сергия – ориентирована на Сергия».

[xvii][17] Откр. 22, 13.

[xviii] Флоренский намекает на известное место в Ветхом Завете, вошедшее в паремии – на Третью книгу Царств (19, 11 – 12), где говорится о том, что Бог явился пророку Илии не в бурном ветре, не в землетрясении и не в огне, но как «веяние тихого ветра», как «глас хлада тонка», согласно славянскому тексту.

Quelle: Bibliothek VECHI: П.А.Флоренский